Und Ihre juristische Aufarbeitung nach 1945

An die Reichspogromnacht vor 80 Jahren erinnert der Heimatverein Lingen (Ems) am Montag, 10.12.2018 um 19.00 Uhr mit einem Vortrag im Professorenhaus. Der frühere Stadtarchivar Dr. Ludwig Remling spricht zum Thema: „Die Reichspogromnacht 1938 in Lingen und ihre juristische Aufarbeitung nach 1945.“ Der Eintritt ist frei.

Wie in vielen deutschen Städten wurde in der Nacht vom 9. auf den 10. November auch in Lingen die Synagoge in Brand gesteckt. Am frühen Morgen wurde das einzige noch vorhandene jüdische Geschäft verwüstet und geplündert, 19 jüdische Männer und Frauen wurden verhaftet. Nur zögerlich kamen nach 1945 die Ermittlungen zu diesen Verbrechen in Gang. Trotz der Vernehmung zahlreicher Zeugen ließ sich letztlich nicht klären, wer die Synagoge in Brand gesteckt hatte. In der Hauptverhandlung, die am 22./23. Februar 1950 vor dem Landgericht Osnabrück stattfand, ergingen mehrere Freisprüche, gegen vier der Angeklagten wurde das Verfahren aufgrund des Amnestiegesetzes vom 31.12.1949 eingestellt. SA-Standartenführer Brunger Brungers wurde im Rahmen des Nordhorner Synagogenprozesses zu zwei Jahren Haft verurteilt. Sowohl auf die Ereignisse am 9.und 10. November 1938 wie auch auf den Verlauf der Ermittlungen nach 1945 wird in dem Vortrag ausführlich eingegangen.

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