von Dr. Andreas Eiynck
Hinter der traditionsreichen Druckerei van Acken entstand dort zwischen dem Stadtgraben und der Wilhelmsstraße um die Jahrhundertwende ein romantischer Stadtpark mit einem Teich und schmucken Grünanlagen, dessen Ruhe jedoch nicht lange währte. Denn als der Lingener Viehmarkt in den Straßen und Gassen der Innenstadt aus allen Nähten platzte, verlegte man den Pferdemarkt 1901 kurzerhand in dieses Gartengelände. Auch die Höhere Lehranstalt für Mädchen fand hier ihr Domizil.
Der bekannte Lingener Baumeister Hans Lühn setzt in den 20er Jahren mit der Bürgermeistervilla (heute Altbau der Musikschule) und dem Reichsbankgebäude (heute Emslandmuseum) neue architektonische Akzente am Pferdemarkt. In jenen Jahren verlegten die Stadtväter den Viehhandel auf ein neues Marktgelände direkt an der Eisenbahn hinter der Kokenmühle. So wurde aus dem Pferdemarkt der Alte Pferdemarkt und aus dem einstigen Parkgelände ein Parkplatz, der zweimal wöchentlich zudem als Wochenmarkt diente.
Seit den 70er Jahren änderten sich die Nachbarschaft und das Straßenbild an der Burgstraße. Den Wochenmarkt verlegte man mit der Einrichtung der Fußgängerzone wieder auf dem Marktplatz. An der Stelle der Druckerei van Acken entstand ein Coop-Supermarkt, der heute selber längst Geschichte ist, denn dort hat mittlerweile der SKF seine Räumlichkeiten samt Café und Sozialkaufhaus eingerichtet.
Aus der Landeszentralbank wurde das Emslandmuseum, neben der Bürgermeistervilla entstand die neue Musikschule und unter dem einstigen Pferdemarkt bietet eine Tiefgarage Platz für alle. Für die nächsten Jahre kündigt sich mit dem Ausbau des Emslandmuseums schon eine weitere Neuerung in diesem Bereich an. Die Lingener Heimatfreunde werden die städtebauliche Entwicklung in diesem Bereich weiterhin aufmerksam verfolgen.
Bilder 1 bis 3: Wo heute der Parkplatz Alter Pferdemarkt Stellplätze für Autos bietet, befand sich vor 100 Jahren noch eine schmucke Grünanlage, der damalige Lingener Stadtpark.
Quelle: Bildarchiv Emslandmuseum Lingen