Von Johannes Franke
Der Lingener Heimatverein und das Emslandmuseum hatten am Silvesternachmittag zum Vortrag „Lingen vor 100 Jahren“ eingeladen. Dreimal berichtete Museumsleiter Andreas Eyinck, weil so viele Besucher gekommen waren. Ein großer Erfolg im Museum und Kutscherhaus sowie ein stolzer Erlös von 990,57 Euro, die der Telefonseelsorge Emsland/Grafschaft Bentheim nun übergeben wurden.
Vorstand und Mitarbeiter engagieren sich
Vorstandsmitglieder des Heimatvereins sowie Museumsmitarbeiter trafen sich in der Gaststätte Timmer, um Anne Buss, Mitglied der Telefonseelsorge, die Spende in Höhe von 990,57 Euro zu übergeben. Sie freue sich für den Verein, der den Erlös in voller Höhe erhalte. Doch „Sorgen kann man teilen“, betonte sie und erläuterte die ehrenamtliche Arbeit rund um die Uhr. Sorgen, Ängste und Fragen würden Menschen jeglichen Alters oftmals wie eine Lawine überrollen. Um so dringender und wichtiger sei es, dass verzweifelte Menschen jemanden hätten, die ihnen zuhören würden.
Von Mensch zu Mensch
Über ein Jahr lang ausgebildete Frauen und Männer würden ihren Mitmenschen zuhören, Ratschläge geben und Hilfe vermitteln. Jedwedes Anliegen werde vertraulich und anonym behandelt. „Wir sind da, für jeden Menschen, zu jeder Zeit, bei jeder Sorge“, heißt es in der Broschüre. Wenn die Möglichkeiten des Gespräches in der Familie oder im Freundeskreis ausgeschöpft sind, hilft es, das Herz im Schutz der Anonymität einem anderen zu öffnen. „Die Mitarbeiter der Telefonseelsorge hören zu, schaffen menschliche Nähe, der Anrufer erfährt Anteilnahme und Anstöße zu neuem Lebensmut“, erklärt sie.
… auf neuen Wegen
Die Telefonseelsorge Emsland / Grafschaft Bentheim sei ein Angebot der evangelischen und katholischen Kirchen, die nicht missionieren, sondern zuhören und da sein wollen. Ob Trauer, Zukunftsangst, Einsamkeit, Beziehungsprobleme, sexuelle Gewalt, Krankheiten, Süchte, Verlust geliebter Menschen oder Suizidgedanken – welches Schicksal, welche Not den Anrufer zum Hörer greifen lässt: Am anderen Ende der Leitung hören Mitarbeiter aufmerksam zu und verweisen, wenn es ausdrücklich gewünscht wird, auf weitere Hilfsangebote. Die Telefonseelsorge in Meppen ist eine von fünf Kontaktstellen in Norddeutschland, die unter der Nummer 0800 111 0111 oder 0800 111 0 222 angerufen werden können. Über 150 Stunden betrage die Ausbildung, um kompetent das „einfache, aber heilsame Zeichen zu senden: Ich bin da.“ So ist die Telefonseelsorge eine „niedrigschwellige Möglichkeit“ mit jemandem zu sprechen und auch in Momenten des Schweigens einander nahe zu sein. „Von Mensch zu Mensch – auf neuen Wegen“, heißt es in der Broschüre. Und die können weiterhin nur beschritten werden, wenn auch Spenden und Mitgliedsbeiträge fließen. Über die gemeinnützige Arbeit der Telefonseelsorge informiert die Homepage. Die nächste Mitarbeiterausbildung beginnt im Herbst 2019. Nähere Informationen sind in der Geschäftsstelle Meppen unter der Nummer 05931 12722 zu erfahren.
Fotos:
Überreichung der Spende an die Telefonseelsorge (Johannes Franke, Lingener Tagespost)
weitere Fotos zeigen die Aktiviitäten von der Silvesterveranstaltung im Emslandmuseum und dem Kutscherhaus (Joachim Schulz, Lingen)