Neue Forschungen zur NS-Zeit im Raum Lingen 

Der 6. Tag der Lingener Geschichte, der am 7. Juni in der Halle IV (Kaiserstraße 10a) ab 10.15 Uhr stattfindet, ist dem Thema „Stadt und Kreis Lingen im Nationalsozialismus“ gewidmet. Veranstalter sind das Stadtarchiv Lingen und der Heimatverein Lingen. Die Aufarbeitung der Geschichte des Nationalsozialismus auf lokaler Ebene bleibt eine vordringliche Aufgabe der Heimatforschung. Dass sich dabei durchaus neue Erkenntnisse gewinnen lassen, die über die konkrete Gestalt der nationalsozialistischen Diktatur vor Ort aufklären, zeigen die Vorträge, die beim 6. Tag der Lingener Geschichte gehalten werden.

Kreisleiter und Bürgermeister Erich Plesse

Dr. Helmut Lensing aus Greven, durch zahlreiche Publikationen und Aufsätze als Kenner der neueren Geschichte des Emslandes bestens ausgewiesen, spricht um 10.15 Uhr zum Thema „Kreisleiter und Bürgermeister Erich Plesse – eine politische Karriere in Lingen während der NS-Zeit“. Auf der Grundlage intensiver Recherchen wird er darstellen, wie es einem 23jährigen Medizinstudenten innerhalb kurzer Zeit und ohne Rückhalt bei der Mehrheit der Bevölkerung gelang, zwei der wichtigsten politischen Ämter in der Stadt zu übernehmen.

Das Verhältnis von Schule und Nationalsozialismus

Dr. Nicolas Rügge vom Staatsarchiv Osnabrück untersucht um 11.30 Uhr das Verhältnis von Schule und Nationalsozialismus im Raum Lingen. Zwar kam es durch ein diplomatischeres Vorgehen der Nationalsozialisten im Emsland nicht zu einem „Kreuzkampf“ wie im Oldenburger Münsterland, doch erregten die Auseinandersetzungen um die Einführung der Gemeinschaftsschule auch hier vielerorts die Gemüter.

Der Raum Lingen und die Emslandlager

Stadtarchivar a.D. Dr. Ludwig Remling geht ab 13.00 Uhr der Frage nach den Beziehungen zwischen dem Raum Lingen und den Emslandlagern nach. Zwar lag keines der 15 Emslandlager im Altkreis Lingen, doch gab es in verschiedenen Bereichen Zusammenhänge und Berührungspunkte. So ist z. B. kaum bekannt, dass dem Preußischen Staatshochbauamt Lingen die Planung und Bauleitung bei der Errichtung der Lagergebäude oblag und dass das Lager Dalum von einer Arbeitsgemeinschaft des Lingener Handwerks errichtet wurde.

In der Mittagspause nach dem 2. Vortrag besteht die Möglichkeit zu einem Imbiss. Interessierte sind zur Teilnahme an der Tagung herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.

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