Museum zeigt Lingen in den 80er-Jahren

Die 80er-Jahre in Lingen stehen im Mittelpunkt der nächsten Folge der zeitgeschichtlichen Vorträge, zu denen Heimatverein und Emslandmuseum am Mittwoch und Donnerstag (6. und 7.11., jeweils 11, 16 und 19.30 Uhr) alle Interessenten einladen. Dr. Andreas Eiynck präsentiert dabei die Zeit der Altstadtfeste und Großveranstaltungen, berichtet von Atomprotesten und dem Bau des Atomkraftwerks, schildert städtebauliche Projekte wie den Bau des Inneren Rings und Ereignisse wie den „Tag der Niedersachsen“ oder die Eröffnung der Berufsakademie.

Anfang der 80er-Jahre ist die Tiefgarage fertig und der Marktplatz wird völlig neu gestaltet. Ab 1980 findet dort alljährlich das Altstadtfest statt. Die sanierte Innenstadt mit der weitläufigen Fußgängerzone bildet aber auch die Kulisse für Großveranstaltungen wie das Internationale Folklorefestival oder den „Tag der Niedersachsen“ 1987 mit zigtausenden Besuchern. Anti-Atom-Protestler nutzen dabei die Gelegenheit, sich mit ihren Plakaten vor laufender Kamera unter das Publikum auf dem Marktplatz zu mischen. Auch das sorgt landesweit für Aufsehen.

Atomkraftwerk liefert Zündstoff

Die Stadt erwirbt Anfang der 80er-Jahre das Professorenhaus und richtet dort ein Kulturzentrum ein. das TPZ und der Kunstverein finden hier ihren Sitz. Nebenan entsteht ein stolzer Neubau für die Stadtbücherei und das Stadtarchiv. Das Emslandmuseum wird gegründet, die Musikschule erhält ein modernes neues Gebäude. Lingen baut seine Stellung als Kulturmetropole des Emslandes weiter aus. Das Parkhotel wird renoviert und mit der Restaurierung des Wasserturms an der Kaiserstraße erhält die Stadtsilhouette einen neuen Akzent. 1989 beginnt dann mit der Berufsakademie der lange Weg zum Hochschulstandort Lingen.

Die Katastrophe von Tschernobyl 1986 entfacht eine kontroverse Diskussion um die weitere Nutzung der Atomenergie. Demonstranten nutzen den „Tag der Niedersachsen“ 1987 in Lingen, um gegen das Atomkraftwerk zu protestieren. Zwei Jahre später geht das Kernkraftwerk Emsland ans Netz und das Speicherbecken wird fertiggestellt. Weiteren Zündstoff liefert die umstrittene Aufbereitung der strahlenverseuchten „Molke“ in Lingen, die sich aber letztlich als problemlos erweist. Das wirtschaftliche Wachstum der Stadt zum industriellen Schwerpunkt im Westen Niedersachsens schreitet weiter voran.

Zu der Veranstaltung am Mittwoch und Donnerstag (nicht wie sonst üblich am Freitag!) lädt das Museum alle Interessierten ein. Der Eintritt beträgt 5 Euro, für Heimatvereinsmitglieder 3 Euro.

Foto 1 und 2: Emslandmuseum
Die 80er-Jahre in Lingen, hier Anti-AKW-Protest beim Tag der Niedersachen 1987, stehen im Mittelpunkt der nächsten Folge der Museumsvorträge

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