Fahrt des HVL nach Haselünne
Von Lisa Lüken und Hanni Rickling
Die von Lisa Lüken und Hanni Rickling organsierte Fahrt am 10. April 2025 führte unter Führung von Dr. Andreas Eiynck über die Dörfer zur alten Korn- und Hansestadt Haselünne.
Erste Station war die Kapelle des Heiligen Antonius in Bückelte. Die auf einem warftähnlichem Hügel im Spätmittelalter errichtete Bückelter Kapelle mit ihrem kurzen Schiff und dem massiven Turm ist ein sehr bekanntes Baudenkmal des Emslandes. Das spätgotische Bauwerk hat im Laufe der Epochen keine wesentlichen baulichen Veränderungen erfahren. Auf zwei Schrägen des Chordaches befinden sich noch die original mittelalterlichen „Mönchsnonnenziegel“.
Kapelle des Heiligen Antonius in Bückelte
Was es mit den Ritzen und Aushöhlungen auf den Sandsteinfassungen der Eingänge auf sich hat, erfuhren wir von Andreas Eiynck. Es sind Schürf- und Wetzspuren von Werkzeugen und Waffen, die Männer in Hoffnung auf Gottes Segen hier zurückließen. Eine kulturgeschichtliche Kostbarkeit sind die Fresken aus der Entstehungszeit des Gebäudes, die 1963 entdeckt und freigelegt wurden.
Beeindruckende Burgmannshöfe und traditionsreiche Kornbrennereien
In Haselünne angekommen, führte uns Andreas Eiynck durch Straßen, Gassen und Plätze und brachte uns die Geschichte der einstigen Hansestadt Haselünne und ältesten Stadt im Emsland mit ihren beeindruckenden Burgmannshöfen und Kornbrennereien näher. Als besondere Baudenkmale prägen die sechs einstigen 22 Burgmannshöfe sowie einige Ackerbürgerhäuser das Ortsbild von Haselünne.
Westholscher Burghof: heute Betriebsgelände der Berentzen Brennerei
Der bedeutendste Adelssitz, der Westholscher Burgmannshof, an der Ritterstraße gelegen, gehört zusammen mit alten Fachwerkbauten zum Betriebsgelände der Berentzen Brennereien und ist von den in Haselünne nachweisbaren Burgmannshöfen der Einzige, der in seiner äußerlich kaum veränderten Form aus jener Zeit erhalten blieb. Heute wird der Westholscher Burgmannshof für Erlebnisgastronomie genutzt.
Erlebnisgastronomie in alten Gemäuern
Haselünne hat viele alte Häuser mit einer beeindruckenden Geschichte. So das “Haus Russell“ (heute Burghotel) und das Haus “Haus Wiedehage“, in dem sich das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Restaurant „Jagdhaus Wiedehage“ befindet. Das „Haus Dwingelo“ wird heute von der Familie Berentzen privat genutzt.
Hinter Klostermauern
Leider blieb keine Zeit, die ehemalige Klosterkirche zu besichtigen. Kirche und Klostermauer sind die einzigen baulichen Überreste des langen Wirkens der Klarissen (1652-1812) und der Ursulinen (1854-1941), die sich sehr für die Bildung von Mädchen eingesetzt haben. Die höhere Mädchenschule der Ursulinen hatte einen guten Ruf weit über die Grenzen des Emslandes hinaus.
Nähere Angaben über das Wirken der Klarissen und Ursulinen in Haselünne finden Sie demnächst in einem gesonderten Artikel.
Im Freilicht – und Heimatmuseum Haselünne gibt es viel zu entdecken
Nach der Stadtführung bedurfte es einer längeren Pause. Wir kehrten dazu in das Freilicht – und Heimatmuseum Haselünne ein. Die Anlage besteht aus mehreren Fachwerkhäusern und einer schönen Außenanlage. Bei unserem Besuch war der Brunnen im Innenhof mit Grün und bunten Eiern geschmückt. Auch in der Innenstadt sind solche Osterbrunnen an vielen Stellen zu finden.
Bei Kaffee und Kuchen bedankten wir uns bei Andreas Eiynck für die zweistündige intensive und umsichtige Stadtführung. Danach führte uns Frau Kuhlmann, Kulturmanagerin des Freilicht- und Heimatmuseums durch die einzelnen Häuser, die eine Vielzahl von Ausstellungsräumen zu ganz unterschiedlichen Sachgebieten umfasst.
Dank an die Guides
Am Ende eines sehr kurzweiligen Nachmittags bedankten sich Lisa Lüken und Hanni Rickling bei Dr. Andreas Eiynck und der Kulturmanagerin des Freilicht- und Heimatmuseums Frau Kuhlmann für die tolle Führung durch die alte Korn- und Hansestadt Haselünne.
Fotos:
Ulrich Schumacher, Heimatverein Lingen 2025
weitere von Hanni Rickling und Lisa Lüken, Heimatverein Lingen 2025