Neue Publikation von Emslandmuseum und Landschaft
Bei einer Fachtagung des „Geschichtsnetzwerks“ der Ems-Dollart-Regio in Lingen stellten Maleen Knorr von der Emsländischen Landschaft und Dr. Andreas Eiynck vom Emslandmuseum jetzt ihre neue Publikation „Migration in der Ems-Dollart-Region“ vor. Der Sammelband enthält elf Beiträge zum Thema „Lernen und Arbeiten jenseits der Grenze“. Sie schildern den Austausch zwischen Deutschland und den Niederlanden von der Industrialisierung bis ins 21. Jahrhundert. Der 116 Seiten starke Band ist im Emslandmuseum Lingen und bei der Emsländischen Landschaft erhältlich.
War die grenzüberschreitende Arbeitsmigration einst durch den Zug tausender Hollandgänger in die Niederlande geprägt, so wendete sich mit der Industrialisierung das Blatt. Andreas Eiynck schildert dies am Beispiel der Holländischen Eisenbahner auf der Strecke Salzbergen-Almelo und der niederländischen Arbeiter beim Bau des Dortmund-Ems-Kanals. Ein zweiter Themenblock behandelt die Zeit des Nationalsozialismus. Über die deutschen Dienstmädchen in den Niederlanden zwischen dem Ersten Weltkrieg und den 50er Jahren berichtet Barbara Henkes und von der Flucht einer jüdischen Familie über die Grenze in die Niederlande 1938 erzählt ein Auszug aus einem autobiografischen Roman von Erich Gottschalk. Die Stadtarchivare Mirko Crabus (Lingen) und Rolf Uphoff (Emden) dokumentieren den Einsatz niederländischer Zwangsarbeiter im Zweiten Weltkrieg. Maleen Knorr berichtet über niederländische Gefangene in den Emslandlagern und Andreas Eiynck über Lingener Soldaten als deutsche Besatzer in den Niederlanden.
Lernen und arbeiten jenseits der Grenze
Der Entwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg widmen sich die Beiträge von Kerstin Kontny über die Grenze als Barriere für Pendler, die Untersuchung von Maleen Knorr zu deutschen Studenten an niederländischen Hochschulen und ein Kapitel von Linda Wilken zu Schulpartnerschaften. Der in deutscher und niederländischer Sprache verfasste Band ist reich bebildert und anschaulich dargestellt. Er richtet sich nicht an Fachwissenschaftler, sondern an ein breites Publikum. Das Projekt „Lernen und Arbeiten jenseits der Grenze“ wurde gefördert von der Emsländischen Landschaft sowie von der Ems-Dollart-Region aus Mitteln des INTERREG-Programms.
Foto: Emslandmuseum