Traumhafter Münzfund von Emsbüren
Der Münzfund von Emsbüren umfasst 10 Goldmünzen aus dem Mittelalter, die in den Jahren 2020 und 2021 in Emsbüren gefunden wurden. Was für ein Traumhafter Fund für die AGL! Markus Elfert, Mitglied der Archäologischen Gruppe Lingen fand Ende 2020 im Boden eines Ackers und am Rande eines Wäldchens vier Goldmünzen.
Kurz danach und Anfang 2021 überprüften Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege (NLD) und weitere Mitglieder der AGL die Fundstelle durch Nachgrabungen und fanden dabei sechs weitere Goldmünzen. Die Münzen lagen bis zu 25 Zentimeter unter der Erdoberfläche. Dass neun der zehn Münzen dicht beieinander in Abständen von 30 bis 70 Zentimetern lagen, deutet auf eine Depotablage hin. Eine Münze wurde in rund 18 Metern Entfernung entdeckt, was das NLD auf eine spätere Verschleppung durch Beackerung mit dem Pflug zurückführt. Ein Unsicherer Fund unterbrach die Arbeiten, so das die Polizei, sowie der Kampfmittelräumdienst zum Einsatz kam. Dieser Gegenstand stellte sich aber als ungefährlich da, und die Arbeit konnte fortgesetzt werden.
Französische und deutsche Münzen
Die Münzen bestehen aus dünnem Goldblech und haben jeweils ein Gewicht von vier Gramm. Vier Exemplare stammen aus Frankreich und zeigen die französische Lilie. Bei drei der Münzen handelt es sich um Écus d’or, die nach 1337 unter dem französischen König Philipp VI. geprägt wurden. Eine der französischen Münzen ist ein ab 1339 von Philipp VI. geprägter Pavillon d’or. Die sechs deutschen Münzen sind vom Typ Goldener Schild und Nachahmungen des Écu. Sie zeigen das Reichswappen und wurden unter Kaiser Ludwig IV. hergestellt. Ihr Alter ist ähnlich dem der französischen Münzen.[1]
Münzfund von großem landesgeschichtlichem Interesse
Laut dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege ist der Münzfund von großem landesgeschichtlichem Interesse. Bemerkenswert sei, dass französische und deutsche Münzen gemeinsam auftreten. Zu ihrer Zeit stellten die Münzen einen erheblichen Wert dar. Es sei nicht vorstellbar, dass sie verlorengingen. Anhaltspunkte dafür, wer die Münzen dort verborgen haben könnte, liegen nicht vor.
Münzen werden in Oldenburg gezeigt
Der Münzfund soll noch in diesem Jahr in Oldenburg im Landesmuseum Mensch und Natur in der Dauerausstellung gezeigt werden.
Text: Markus Elfert
Fotos: Archäologische Gruppe Lingen