Archivalie des Monats Juni
von Dr. Stephan Schwenke
Die Geschichte des Emsländer Fußballs setze um 1904/05 ein, und zwar in Papenburg, wo Dr. Hans Nolte, Direktor des Papenburger Realgymnasiums, das Fußballspiel im Rahmen des Bewegungssports in sein Unterrichtsprogramm einführte. Für die gleiche Zeit ist auch die Bildung einer Fußballmannschaft in Lingen überliefert. 1907 waren es Schüler des Gymnasiums Georgianum, die zunächst auf Schmids Wiese rechts hinter der Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal Richtung Nordhorn, später auf der städtischen Kuhweide (am Horstweg, heute Bereich der Kläranlage) dem Fußballsport nachgingen. Durch das Beispiel der Schüler angespornt, gründeten sich im gleichen Jahr zwei weitere Vereine. Dies waren zum einen der Kaufmännische Fußballclub 1907 und der Fußballklub Amicitia. Beide Vereine bestanden nicht lange, erst 1910 gründeten einige Fußballbegeisterte den Lingener Sportverein 1910 (LSV 1910).
Halle wird der Lingener gewidmet
Der Sportplatz auf der Kuhweide genügte, auch aufgrund seiner topographischen Lage, bald den steigenden Bedürfnissen nicht mehr, so dass man 1920 beschloss, einen neuen Sportplatz zu bauen. Passendes Gelände fand man an der Wilhelmshöhe. Besitzer der Wilhelmshöhe war seit 1918 der aus Münster stammende Bildhauer Heinrich Lobenberg senior. Lobenberg trat, auch weil er sich dadurch die Belebung seines Gastronomiebetriebes versprach, in den Verein ein und stellte das Gelände für die Sportplatzanlage zur Verfügung. Der Sportplatz, auf dem bis zur Errichtung des Sportplatzes an der Georgstrasse der gesamte Sportbetrieb der Stadt stattfand, wurde im Laufe des Jahres 1920 unter Mithilfe zahlreicher Mitglieder und durch städtische Unterstützung fertig gestellt. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 35000 Reichsmark, die der Verein aus eigenen Mitteln und durch Spenden aufbrachte.