Wie fange ich an?

Es ist ganz einfach….. Oma oder Opa fragen… es hört sich lustig an, aber es ist der erste Schritt. Oft haben die Großeltern noch alte Dokumente. Und wenn sie die Geburtsurkunde oder Heiratsurkunde Ihrer Großeltern haben, dann haben sie auch die Daten Ihrer Urgroßeltern und der erste Schritt ist getan.

Sinnvoll ist es sicherlich sich nach einem Computerprogramm umzusehen, welches gut ist und welches nicht, darüber könnte man Jahre streiten. Aber es gibt zahlreiche kostenlose Programme die im Internet angeboten werden.
Als nächste wäre dann die Überlegung dran, was möchte ich erforschen, nur meine eigene Linie oder auch die Nebenlinie, die dann die Geschwister betrifft. Wenn Sie auch die Nebenlinien erforschen möchten, dann wäre wieder ein Besuch bei Oma oder Opa ratsam um zu fragen, wer ihre Geschwister waren.

Aus der dunklen Zeit – für uns aber oft eine nützliche Quelle – ist der so genannte Ariernachweis, den viele Personen während des Nationalsoziallismus vorweisen mussten. Der Ariernachweis darf jedoch nicht als sichere Quelle angesehen werden. Oft wurde der Vater weggelassen, wenn er keine rein deutsche Abstammung hatte, alleine aus Angst, das den Kindern etwas passieren könnte, aber er gibt sehr viele nützliche Hinweise über Geburtsorte etc. Diese Daten sollten aber alle noch einmal überprüft werden.

Andere nützliche Hinweise kann man von Verwandten bekommen, fragen Sie einfach allen in der Familie Löcher in den Bauch. 

Familienlegenden: Dichtung und Wahrheit

 

Auch Familienüberlieferungen sollte man möglichst an Hand der Originaldokumente oder Kirchenbücher überprüfen, weil sich da oft Fehler eingeschlichen haben und ‚Legenden’ entstanden sind. Die häufigste Form dieser ‚Legenden’ lautet: „Unsere Familie war früher adelig“, bzw. „wir hatten ein Wappen“. Es gab zwar sehr viele Adelsfamilien und Wappen – und deshalb kommt dort eben fast jeder Name vor. Das heißt aber noch lange nicht, dass da alle Namensträger dazugehört haben.

Gibt es keine alten Dokumente, dann lautet der nächste Schritt: Standesamt. Vom Standesamt bekommen Sie allerdings nur Unterlagen aus der direkten Abstammungslinie. Aber dies kann schon eine ganze Menge sein, wenn man überlegt, dass es die Standesämter seit ca. 1870 gibt. Die Anforderung von Unterlagen ist kostenpflichtig, hält sich aber in Grenzen (ca. 8 Euro pro Urkunde) und manche Ämter haben ganz viel Zeit. Das längste, was ich mal gewartet habe waren 2,5 Jahre aber in der Regel geht es schneller. Man muss aber mit drei Monaten rechnen, da die Standesbeamten diese Arbeit nebenbei machen. Wenn man einen Brief zum Standesamt schreibt, sollte man möglichst genaue Angaben machen und all das schreiben, was man schon weiß, denn die Standesbeamten müssen die Akten auch heraussuchen und die alten Bücher sind noch nicht im Computer. Sie können sich denken, was passiert, wenn man schreibt, ich wüsste gerne, wann meine Großeltern Erna und Siegfried Müller geheiratet haben…der Stapel der Anfragen kann auf einmal mächtig groß werden und irgendwie liegt man immer unten…also Geburtsdatum der Großeltern gehört schon mit dabei und wenn man weiß, wie der Geburtsname der Frau ist, umso besser.

Die Adresse vom Standesamt Lingen lautet:
Stadt Lingen
-Standesamt-
Elisabethstr. 14-16
49808 Lingen

Eine Übersicht über die Bestände des Lingener Standesamtes finden Sie hier.

In der Zeit des Wartens kann man viele Dinge machen. War der Großvater z.B. in einem Schützenverein ? Es gibt viele Jubiläumsschriften aller Vereine, mit vielen alten Bildern, dort könnte man z.B. suchen, ob man etwas über ihn findet. Es ist sehr individuell was man erforschen kann, war er z.B. beim Eisenbahnausbesserungswerk, darüber gibt es auch viel Literatur.

Aber sie sind schon im 19. Jahrhundert, wenn die Post vom Standesamt kommt. Der nächste Schritt wären dann die Kirchenbücher. Dort haben die Herren Prediger sehr viel notiert und dort muss man suchen, wenn man keine näheren Angaben hat. Z.B. die letzte Urkunde vom Standesamt war eine Heiratsurkunde. Dann wissen Sie zwar, wann die Vorfahren geheiratet haben, aber nicht, wann sie geboren wurden. Welche Kirchenbücher im Stadtarchiv Lingen sind, das können sie unter Quellen erfahren.

 

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