Memento mori – Von Sterben und Tod früher und heute
6. November 2024 19:30 - 21:00
Memento mori: Bedenke, dass Du sterben musst! Der Tod begleitet den Menschen als Konstante seit jeher – allerdings hat sich der Umgang mit diesem unvermeidbaren Faktum im Lauf der Zeit immer wieder stark gewandelt. Heute wird vielfach eine „Individualisierung“ oder „Privatisierung“ des Todes attestiert. Das Ableben eines Menschen ist zu einem Ereignis der Kernfamilie oder gar des Einzelindividuums geworden. Viele erfahren das Sterben vollkommen allein – in Krankenhäusern, Pflegeheimen oder Hospizen. Gepaart ist dieses Phänomen auch mit einer Verdrängung des Todes aus dem gesellschaftlichen Leben. Nicht mehr in der Gemeinschaft wird gestorben, sondern in bestimmten Einrichtungen, die dem alltäglichen Leben weitestgehend entzogen sind. Bestattungsunternehmen kümmern sich dann um die irdischen Überreste der Verstorbenen – von der Traueranzeige über die Verwaltungsangelegenheiten bis hin zur eigentlichen Bestattung. Dass hier eine grundlegende Veränderung stattgefunden hat, wird uns allerdings nur wirklich bewusst vor dem Hintergrund, dass es früher einmal anders war… Dieser fundamentale Wandel in der Sterbe- und Bestattungskultur ist ein langer Prozess, der sich seit gut 250 Jahren vollzieht.
Referent: Dr. Christof Spannhoff (Museumsleiter)
Eintritt: 6,- €, Heimatvereinsmitglieder 5,- €