Der Heimatverein wurde 1963 gegründet. Er nannte sich zunächst „Heimatverein für den Kreis Lingen“; seine Tätigkeit erstreckte sich über das gesamte damalige Kreisgebiet. Nach der Gebietsreform gab er sich 1978 den Namen „Heimatverein für das Lingener Land“. Eine erneute Umbenennung erfolgte 1986. Entsprechend seinem vorrangigen Tätigkeitsgebiet nennt sich der Verein seitdem „Heimatverein Lingen (Ems)“. Der Heimatverein Lingen (Ems) hat heute ca. 479 Mitglieder.
Die Erforschung der regionalen Geschichte fördert der Heimatverein auf verschiedene Weise. Er unterstützt die Drucklegung und Verbreitung heimatkundlichen Schriften durch finanzielle Zuschüsse oder tritt selbst als Herausgeber auf. Viele Mitglieder arbeiten als aktive Heimatforscher in verschiedenen Arbeitsgruppen mit. Umfangreich ist die Liste der Bücher und Aufsätze, die in den vergangenen Jahrzehnten veröffentlicht wurden. Regelmäßig veranstaltet der Heimatverein zusammen mit dem Stadtarchiv den „Tag der Lingener Geschichte“. Zahlreiche schriftliche und gegenständliche Zeugnisse du Heimatgeschichte wurden durch den Heimatverein und seine Mitglieder dem Emslandmusem Lingen und dem Stadtarchiv Lingen übergeben und stehen dadurch der Allgemeinheit zur Verfügung.
In wilder Ehe
Auf dem Hinterhof des Amtsgerichts (Haus Danckelmann) stand im 19. Jahrhundert ein Gefangenenhaus. Anhand von Gefangenenlisten lassen sich dort zwischen 1853 und 1860 fast dreihundert Insassen nachweisen. Die meisten sind Männer. Doch es gibt auch Ausnahmen. Pauline Schmidt etwa saß hier ein, weil sie einen Gendarmen beleidigt hatte, Lisette und Elisabeth Wenzeli hatten Bettelei betrieben. Andere Frauen waren wegen Trunkenheit, Diebstahl oder Vagabundage verurteilt worden. Einige waren aber auch hier, weil sie in wilder Ehe gelebt hatten. Unter ihnen war auch Elise Erdbrink.
Der Bahnhof Elbergen
Bereits seit 1856 lag Elbergen an Bahngleisen, hatte aber zunächst keinen eigenen Bahnhof. Der Zug hielt in Leschede und Lingen, nicht aber in Elbergen. Die Gemeinde Elbergen wollte das ändern.
Neujahrsbräuche
Neujahrstage sind Kuchentage. Im Osnabrücker Land nannte man den Kuchen „Piepkoken“, in der Grafschaft Bentheim „Schohsollen“. Im Emsland war es der „Naijoarskouken“.